Warum zerschlägt die politische Elite in Deutschland die Wirtschaft unseres Landes – wegen eines Problems, das es gar nicht gibt?

 

Raimund Leistenschneider

 

Schon seit längerer Zeit habe ich mich aus einer aktiven Diskussion in unserem Kreis zurückgezogen, da es beim Thema THE und mit allem, was dazu gehört, sprich Energiewende…, nicht um ein naturwissenschaftliches Thema, sondern ein rein politisches handelt, welches mit den Zwei + Vierverhandlungen nebst den Zusatzprotokollen bzgl. der deutschen Wiedervereinigung zu tun hat, die Helmut Kohl unterschrieb, damit er als Dr. der Geschichte sozusagen als zweiter Bismarck in die Geschichte eingehen kann. Damit wurde Deutschland zum Vorreiter.

 

Die Kernfrage, die zu beantworten ist, warum ist es ausgerechnet die Industrie- und Wirtschaftspartei CDU, die zielstrebig den Industriestandort Deutschland ruiniert, sprich kaputt macht? Der Versuch einer Erklärung/einer Analyse.

 

Analysiert man den Ausgangspunkt der THE-Aktivitäten in Deutschland sowie den Ausstieg aus der Kernenergie, einem Grundbaustein der Energiewende, so gelangt man in das Jahr 1990 – Ausstieg aus der Kreislaufwirtschaft (Kalkar), mit dem eine Kernenergieversorgung nicht auf Dauer aufrechterhalten werden kann (und, ein Mittel für den Ausgangsstoff für Kernwaffen ist).

 

1990, Sie wissen, ist das Jahr der Zwei + Vierverhandlungen. Nun kann man natürlich der Auffassung sein, eine Margret Thatcher hat auf „Ihre“ Rechte (Britanniens-Rechte) deswegen verzichtet, weil sie Helmut Kohl so lieb hatte. Wir erinnern uns – wir haben die Zeit miterlebt – das Gegenteil war der Fall, beide waren sich spinnefeind. Bei Machtmenschen in diesen Ebenen gibt es nichts umsonst, und Vereinbarungen werden nicht nach Sentimentalitäten („wir sind das Volk“), sondern nach knallharten Interessen geführt und abgeschlossen. Daraus leitet sich die zweite Frage ab: Was hat Helmut Kohl den Siegermächten für Zugeständnisse gemacht?

 

Seinerzeit, zumindest auf dem Papier, stand die Wiedervereinigung der viertgrößten Industrienation, mit der neuntgrößten an. Dass kann in Europa nicht gefallen – wir erinnern uns an den Ausdruck des italienischen Ministerpräsidenten Andreotti vom „Pangermanismus“ – was vor dem geschichtlichen Hintergrund des 20. Jahrhunderts für einen Analytiker nachvollziehbar ist.

 

Ich nenne das Ganze (eine wichtige Facette, in den USA gibt es weitere, in Russland und China sicherlich auch) um den THE et al., „Morgenthau 2.0“. Deutschland war bis etwa Mitte der 1890-Jahre eine Agrarnation, erst danach stieg sie zur Industrienation und zum unmittelbaren Konkurrenten – wer mag schon gerne Konkurrenten – auf. Die Weltkriege des 20- Jahrhunderts waren beides Industriekriege, die ohne eine starke Industrie für Deutschland unmöglich zu führen gewesen wären – daher hatte der Stab des damaligen US-Finanzministers Morgenthau 1944 auch den Plan der Deindustrialisierung Deutschlands entworfen – Amerika wurde zweimal in Europa deswegen (starkes Industrieland Deutschland, welches entweder nach Dominanz strebte oder seinen Nachbarn nicht, ich nenne es mal „geheuer“ war) in einen Krieg gezogen. Der Plan wurde dann zugunsten des Marschall-Planes fallen gelassen, nachdem sich der Ost-Westkonflikt herausgebildet hatte.

 

Von einem wiedervereinten und damit erstarkten Deutschland dürfe nie wieder eine Gefahr für Europa ausgehen. Bei einem Dr. der Geschichte musste man damit auf Verständnis stoßen. Was macht ein Land gefährlich? Seine Industrie, weil nur sie die Stärke generiert und daraus resultierend die Wirtschaftskraft, andere unter Druck zu setzen. Was macht ein Land weiter potentiell gefährlich, siehe Nordkorea oder Iran? Der Besitz von Kernwaffen (Strauss wollte diese mal haben). Wo kommt der Ausgangsstoff her? Tschernobyl war so eine militärische Anlage. Ohne Kernkraftwerke ist ein Land unmöglich in der Lage, aus eigener Kraft an solche Waffen zu gelangen, sollte in Deutschland mal wieder so einer wie vor 90 Jahre erscheinen. Immer aus Sicht der Siegermächte betrachtet und als schöner Nebeneffekt schafft man sich Konkurrenz im Wirtschafts- und Energiesektor vom Hals.

 

Die Kohle-, Stahl- und Schwerindustrie wurde bereits platt gemacht, die Aluminiumindustrie, die Energiewirtschaft, die chemische Industrie… und als eine der letzten ist nun die Autoindustrie, die Schlüsselindustrie schlechthin dran. Oder warum werden gerade im Autoland Deutschland die Messstationen so gesetzt, dass höchste Emissionswerte gemessen werden (müssen). Wir alle wissen auch, die EU-Regeln lassen Spielraum zu, der von anderen Autoländern auch genutzt wird, nur in Deutschland nicht, warum? Dann könnte man den Menschen hier in unserem Land schwerlich Angst vor ihrem geliebten „Kind“ machen. Aber Angst ist dazu zwingend notwendig, will man das “geliebte Kind“ diskreditieren und dann abschaffen (mal in die Psychologie gehen). Bei uns liegen die Messstationen unmittelbar neben vielbefahrenen Straßen, in direkter Höhe der Emissionen. Verlagert man von 1m auf 10m Entfernung, was die EU-Gesetze zulassen, so sind die Emissionswerte nur noch 1/100. Es gäbe in Deutschland keine Gesundheitsdebatte um Fahrzeugemissionen, Gerichtsurteile, keinen CO2-Hype durch Fahrzeugemissionen und und und. Und es ist und war die CDU, welche die Messstationen entsprechend platziert hat, nicht die Grünen, auch nicht im „Grünen-Land“ Baden-Württemberg. Die CDU hat diese so aufgestellt, dass maximal gemessen werden muss. Warum? Warum will sie jetzt die Autoindustrie platt machen?

 

Eine weitere Frage. Die Grünen sind sozusagen über Nacht zur 20%-Partei geworden. Ein Grund ist sicherlich der v.g. Hype, den die CDU geschaffen hat und in dem sich die Grünen als „Beschützer der Volksgesundheit/-Interessen“ trefflich eingerichtet haben. Ohne die oben angerissenen Voraussetzungen, die niemand anderes als die CDU geschaffen hat (auch in der EU), besäßen die Grünen gar nicht diese Möglichkeiten (mal abgesehen davon, dass unter der CDU die Klagerechte für Verbände erst geschaffen wurden). Dies ist jedoch nicht der einzige Grund, der den Grünen zur 20%-Partei verhilft.

 

Bei den bis 25-Jahrigen erreichten die Grünen einen Anteil von fast 75% der Wählerstimmen. Vor den EU-Wahlen gab es im www den sog. Wahlomaten, der über Suggestivfragen (Wie, sinngemäß, ist Ihnen eine gesunde Umwelt wichtig….) dem Benutzer dann anschließend die Partei anzeigt, die er wählen muss – seinen Interessen entspricht, die Grünen. Und für die Smartphone Generation ist das www wie ein Gott…. Eine Kleinstpartei – ich weiß den Namen nicht mehr – hat vor den EU-Wahlen gegen den Wahlomat wegen unlauterer Wahlmanipulation geklagt und vor Gericht Recht erhalten. Der Wahlomat wurde abgeschaltet. Der Kleinstpartei wurde dann Geld gegeben, damit sie ihre Klage zurückzieht, was sie dann auch machte und es waren die (CDU-geführten) öffentlich-rechtlichen, die in ihren Nachrichten darüber informierten, dass der Wahlomat wieder freigeschaltet ist, damit auch jeder dies mitbekommt…

 

Die CDU braucht die Grünen als Koalitionspartner, ohne dass andere Konstellationen, wie mit der SPD, möglich sind. Denn nur mit den Grünen kann die CDU das zum Abschluss bringen, was Kohl bei den Zwei + Vierverhandlungen als Zugeständnis gab, nämlich die Transformation, was nichts Anderes ist als die Deindustrialisierung Deutschlands (Produkte, die nicht wettbewerbsfähig sind, unter Dauersubventionen stehen, werden vom Markt verschwinden, spätestens, wenn kein Subventionsgeld mehr da ist). Das geht nicht mit der FDP, mit der AFD schon gar nicht und auch nicht mit der SPD, dort sind die „lästigen“ Gewerkschaften, die um den Erhalt der Arbeitsplätze fürchten, zu stark (auch subventionierte Arbeitsplätze brechen weg, wenn keine „richtigen“ Arbeitsplätze mehr da sind). Und die CDU kann sich dann noch als Beschützer der Industrie aufspielen, indem sie versichert, sind ja nicht wir, sondern unser Koalitionspartner, wir müssen daher…, sonst wird alles noch schlimmer und als Beleg, die Industrie mit weiteren Milliarden „füttert“. In Wirklichkeit ist es aber niemand anderes als die CDU! Beim dicken Ende ist keiner von denen mehr in der Regierung.

 

Dieses „Spiel“ wird so lange gespielt, nicht, bis jemand den THE wissenschaftlich widerlegt, das wurde in der Wissenschaft vor über 100 Jahren bereits gemacht, sondern bis der CDU klargemacht wird, dass zum einen ihr Spiel durchschaut ist und zum anderen, dass ihr dasselbe widerfährt wie Ende der 1950 der Bayernpartei, sollte sie Deutschland und seine Bürgerinnen und Bürger weiterhin so verkaufen wie bisher und den Pfad verlässt, den Helmut Kohl zu verantworten hat.

 

 

 

© Chris Frey, Dezember 2020

 

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