Am 3.8.2013 hat meine Tochter den besten Schwiegersohn geheiratet, den man sich vorstellen kann. Aus diesem Grunde habe ich während der feier zwischen Vorspeise und Zwischengang ein paar Worte gefunden, die ich hier einstellen möchte.

 

 

Verehrte Hochzeitsgesellschaft, liebe Gästinnen und Gäste,

 

 

wir haben uns hier versammelt, um den schönsten Tag im Leben unserer Kinder zu feiern. Dabei ist dieser Tag eigentlich ein Widerspruch in sich: normalerweise möchte man so schöne Tage mehrmals erleben. Andererseits wäre es gar nicht schön, wenn sich dieser Tag öfter als einmal im Leben ereignet.

 

Nun bin ich zwar auch Schriftsteller, aber andere können gerade bei einem solchen Anlass noch viel schönere Worte drechseln als ich. Zum Beispiel mein Lieblingsbarde Rolf Zuckowski. Der hat u. v. a. ein Lied mit dem schönen Titel „traut euch!“ geschrieben. Diesen Text möchte ich hier auszugsweise vortragen:

 

 

Habt ihr lang genug drüber nachgedacht,

 

wollt ihr alles tun, was euch glücklich macht?

 

 

 

Ihr müsst nur auf euch selbst vertraun

 

und fest auf euren Glücksstern bau’n.

 

 

 

Wollt ihr morgens früh vor dem Spiegel stehn,

 

euch noch halb im Schlaf in die Augen sehn?

 

 

 

Wollt ihr eines Tages Familie sein,

 

wo das Leben lacht und die Kinder schrei'n?

 

 

 

Wollt ihr felsenfest zueinander stehn,

 

wenn die Runzeln blühn und die Haare gehn?

 

 

 

Wir wünschen euch an diesem Tag zu eurem großen Fest,

 

dass ihr noch oft vor lauter Glück den Rest der Welt vergesst.

 

 

 

Seid ihr stark genug für das Glück zu zwei'n,

 

und wollt endlich nicht mehr alleine sein?

 

 

 

DANN TRAUT EUCH ! !

 

© by MUSIK FÜR DICH Rolf Zuckowski OHG

 

 

 

Aber ich habe aus dem Internet auch etwas anderes gelernt. Der Klimawandel ist derzeit in aller Munde – kurz auch in meinem. Da gibt es nämlich eine herrliche Analogie. Bekanntlich gibt es ja die Begriffe Wetter (das sich von Tag zu Tag ändert) und Klima, das sich nach Jahrzehnten/Jahrhunderten/Jahrtausenden ändert. Beiden gemeinsam ist, dass sie sich seit Anbeginn der Zeiten immer ändern.

 

Aber gilt das nicht auch für eine gute Ehe? Der stetige „Wetter“-Wechsel zwischen Schönwetterphasen und schwersten Ungewittern gehört doch dazu, oder? Und ihr zwei – seid ja schon eine Weile zusammen – und habt doch das schon erlebt, nicht wahr? Ihr müsst es sehen wie Salz und Suppe: Ohne Salz schmeckt die Suppe nicht. Aber nur Salz schmeckt natürlich auch nicht! Auf die richtige Mischung kommt es an!

 

Und damit möchte ich zum Schluss kommen. So wie Klima die Summe von Wetter ist, so soll die Summe aller (hoffentlich langen) Schönwetterphasen und der (hoffentlich wenigen) Ungewitter zwischen euch ein Klima ergeben, von dem ich hoffe, dass es sich umgekehrt zu dem verhält, was uns beim Klima draußen während der nächsten Jahre höchstwahrscheinlich erwartet – dass es sich nämlich zwischen euch ständig weiter erwärmt!

 

Und damit möchte ich mein Glas heben und euch zurufen: „Schön, dass ihr euch getraut habt!“

 

 

 

© Chris Frey

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